Konzept der Osteopathie

Das osteopathische Konzept unterteilt sich in die Untersuchung und Behandlung des Menschen in drei Säulen: Das Parietale System, das Craniosakrale System und das Viscerale System. Die im folgenden aufgeführten osteopathisch zu behandelnden Beschwerden sollen einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten der Osteopathie geben.

 

Zum Paritalen System:

Hierzu zählen die Knochen und Gelenke mit dem Bindegewebe und dem ganzen Muskelsystem.

Dafür typische Beschwerden sind zum Beispiel: Verspannungen, Hexenschuß, Bandscheibenprobleme, Sehnenentzündungen oder Gelenkbeschwerden, die alle Gelenke vom kleinen Zeh bis zum Atlas, dem obersten Halswirbel, betreffen können. 

 

Zum Craniosakralen System:

Hierzu zählen Schädel (Cranium), Gehirn und Nerven samt ihrer Umhüllung, Hirnhäute und Kreuzbein (Sacrum). Dieses System zeigt einen tastbaren Ausdruck in Form von sogenannten Flektions- und Extensionsphasen, die als primäre Respiration bezeichnet werden. Das entspricht einem ständigen Breiter- und Schmalerwerden des Kopfes, was sich im ganzen Körper als Aussen- und Innenrotation wahrnehmen lässt und zwischen 6-14 Mal pro Minute zyklisch abläuft.

Störungen in diesem System zeigen sich mitunter durch folgende Symptome: Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, Hörstörungen, Tinnitus, Sehstörungen, Schwindel, Gleichgewichtsprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, hormonelle Störungen usw.

 

Zum Visceralen System:

Zu diesem System zählen die inneren Organe wie Herz, Lunge oberhalb des Zwerchfells sowie darunter Magen, Leber, Gallenblase, Milz, Dünndarm, Dickdarm, Blase, Niere, Gebärmutter etc.

Mögliche Symptome: Atembeschwerden, Herzrhythmusstörungen, Sodbrennen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Probleme beim Wasserlassen und viele mehr.

 

Der Osteopath untersucht abhängig von der Krankheitgeschichte gezielt diese Systeme um herauszufinden welcher Bereich im Körper das größte Problem hat. Dabei geht es auch darum, Zuammenhänge der Systeme zu erkennen und entsprechend zu behandeln.

 

Fallbeispiel:

Fr. E. hat eine schmerzhafte Schulter links, die auch durch einen Schulterhochstand auffällt. Bei der Untersuchung zeigt sich, das sich die Schulter entspannen kann, wenn der Magen vom Therapeuten gestützt wird. Damit besteht zwischen der Schulter und dem Magen, also zwischen dem Parietalen und dem Visceralen System ein Zusammenhang. Der Körper zieht die linke Schulter nach oben, um den Magen zu stabilisieren, da dieser sich in diesem Fall nicht aus eigener Kraft in seiner Position halten kann. Die Schulterbeschwerden entstanden in Folge des Kompensationsmusters für den Magen. Daher ist es wichtig den Magen zu behandeln um die Belastung der Schulter dauerhaft zu vermindern.

 

Es gibt viele Beispiele interessanter Zusammenhänge, jedoch ist jede Beschwerde eines Patienten oder einer Patientin individuell und kann nur durch eine gründliche Untersuchung richtig eingeschätzt und behandelt werden. Um dies zu gewährleisten nehme ich mir genügend Zeit für Sie, denn es ist immer spannend für mich diese Zusammenhänge herauszufinden und entsprechend zu behandeln.